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ie Emser Depesche 1870 

Die Inszenierung eines Krieges? 

Am 13. Juli 1870 kam es auf der Kurpromenade von Bad Ems zu einer folgenschweren Begegnung. Der französische Botschafter Graf Benedetti forderte im Auftrag seiner Regierung von dem preußischen König Wilhelm I. eine ausdrückliche Garantie, dass die Hohenzollern auch in Zukunft auf den spanischen Thron verzichten würden.

Quelle: Archiv Verlag
Wilhelm I. und der französische Botschafter Graf Benedetti auf der Kurpromenade von Bad Ems. Zeitgenössischer Holzschnitt
Quelle: Archiv Verlag

Hintergrund dieser Forderung war, dass die Spanier dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, aus einer Nebenlinie der preußischen Hohenzollern, den verwaisten spanischen Thron angeboten hatten. Verwandtschaftliche Beziehungen im Westen Frankreichs passten gut in das außenpolitische Konzept Bismarcks und so wurde das Angebot angenommen. In Frankreich weckte dieser Gedanke Erinnerungen an die Einkreisung unter Karl V., als Habsburg Frankreich in die Zange genommen hatte. Die öffentliche Empörung war dementsprechend groß. Im Parlament forderte bereits am 6. Juli der französische Außenminister Gramont den Verzicht auf die Kandidatur mit Androhung eines Krieges. Gleichzeitig entfaltete Frankreich fieberhaft diplomatische Aktivitäten und Napoleon III. ließ durch Benedetti den preußischen König Wilhelm I. als Oberhaupt der Hohenzollern zweimal die Forderung übermitteln, Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen solle auf die Kandidatur verzichten. Schließlich verzichtete dieser am 12. Juli offiziell. Damit gab sich die französische Regierung jedoch nicht zufrieden. Graf Benedetti sollte ultimativ fordern, dass eine Wiederaufnahme der Kandidatur auch in Zukunft ausgeschlossen sein würde. Einen Tag später kam es zu der berühmten Unterredung in Bad Ems.
Am 14. Juli erreichte Bismarck ein Telegramm aus Bad Ems, die sogenannte Emser Depesche, in welcher der Vorgang geschildert und der Reichskanzler ermächtigt wurde, die Öffentlichkeit zu informieren. Bismarck strich den umständlichen Text zusammen und machte daraus eine effektvolle journalistische Pressemitteilung.

Quelle: Archiv Verlag
Die Emser Depesche in der redigierten Fassung Bismarcks
Quelle: Archiv Verlag

Der Text verbreitete sich in Windeseile: „Nachdem die Nachricht von der Entsagung des Erbprinzen von Hohenzollern der kaiserlichen französischen Regierung von der königlich spanischen amtlich mitgeteilt worden ist, hat der französische Botschafter in Ems an seine Majestät den König noch die Forderung gestellt, ihn zu autorisieren, dass er nach Paris telegrafiere, dass seine Majestät der König sich für alle Zukunft verpflichte, niemals wieder seine Zustimmung zu geben, wenn die Hohenzollern auf ihre Kandidatur wieder zurückkommen sollten. Seine Majestät der König hat es daraufhin abgelehnt, den französischen Botschafter nochmals zu empfangen und demselben durch die Adjutanten vom Dienst sagen lassen, dass seine Majestät dem Botschafter nichts weiter zu sagen habe.“ Durch die Redigierung Bismarcks wurde der Vorgang von einer Abfuhr zu einer beleidigenden Zumutung zugespitzt, und Napoleon III. stand in der Öffentlichkeit als der Düpierte da. Die Kriegserklärung folgte am 19. Juli.
Mit der Emser Depesche ist die Frage nach der Kriegsschuld verbunden. In der europäischen Öffentlichkeit galt Frankreich aufgrund des maßlosen Garantieverlangens als der Kriegstreiber. Erst in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde die Emser Depesche in einem neuen Licht gesehen. Es wurde bekannt, dass Bismarck in provokativer Absicht den Text redigierte, um einen Krieg mit Frankreich auszulösen. Der Reichskanzler war sich bewusst, dass die diplomatische Niederlage Frankreichs nur in einen Krieg münden könnte. Außerdem spekulierte Bismarck zu Recht, dass sich die süddeutschen Staaten in einer Woge der nationalen Empörung Preußen und dem Norddeutschen Bund anschließen würden. Das entsprach der Strategie, Österreich aus Deutschland herauszudrängen. Insofern kann man sagen, dass Bismarck den Deutsch-Französischen Krieg (1870-1871) nahezu inszenierte.
In einer Beurteilung der Emser Depesche lässt sich festhalten, dass die wenigen Zeilen sowohl Preußen als auch Frankreich einen Rechtfertigungsgrund lieferten. Die Emser Depesche ist zweifelsohne der Auslöser des Deutsch-Französischen Krieges (1870-1871), an dessen Ende die Gründung des Deutschen Kaiserreiches stand. Die Ursachen des Krieges liegen allerdings tiefer. Preußen und Frankreich steuerten mehr oder weniger gezielt auf eine militärische Konfrontation zu.

© HistoryNet.de

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Stand: Sonntag, 05. Januar 2020